10.09.2024

Markt für elektronische Sicherheitstechnik wächst solide

Brücken/Frankfurt am Main, 19. Juni 2024 – 2023 verzeichnete der Markt für elektronische Sicherheitstechnik in Deutschland ein Umsatzplus von 3,6 Prozent auf mehr als 5,3 Milliarden Euro. „In der Summe fiel das Wachstum 2023 etwas geringer aus als in den beiden Jahren zuvor. Zudem gibt es bei den einzelnen Gewerken erhebliche Unterschiede – aber wichtig ist: Alle konnten zulegen“, sagte Dirk Dingfelder, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Sicherheit. „Der Trend zur Integration elektronischer Sicherheitstechnik durch Digitalisierung und Vernetzung hat sich bestätigt. Der Markt entwickelt sich weiter hin zu vernetzten Produkten und Systemen, die Bedeutung des Software-Anteils und begleitender digitaler Dienste nimmt stetig zu“, so Axel Schmidt, Vorstandsvorsitzender des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V.

 

Dass der Gebäudesektor einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten kann und muss, steigert nicht nur die politische Relevanz, sondern trägt auch zur positiven Marktentwicklung bei elektronischer Sicherheitstechnik bei: „Überall dort, wo Sicherheitstechnik einen erkennbaren Beitrag zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden leisten kann, wird sie von der Politik unterstützt“, erläuterte Dingfelder. Die Förderung von Systemen der Aufzugsschachtentrauchung und -belüftung zur CO2-Einsparung sei dafür ein konkretes Beispiel.

 

Andererseits wird die Geschäftsentwicklung der Sicherheitstechnik stark von der Baukonjunktur bestimmt. „Die Zeichen für den Bau stehen aktuell nicht besonders gut“, so Schmidt. „Insbesondere die Zahl der neuen Baugenehmigungen, die zuletzt um rund 25 Prozent eingebrochen sind, gibt Anlass zur Sorge.“

 

Besondere Herausforderungen bietet zudem der Rechtsrahmen: „Die europäische Bauprodukte-Verordnung stellt uns in der Normung vor neue Prozesse. Die Folgen sind weitreichend und noch nicht in Gänze absehbar“, so Dingfelder. "Zunehmend problematisch wird auch die Personalsituation im Sicherheitsmarkt", ergänzte Schmidt. Der Fachkräftemangel verschärfe die Belastungen für die Branche erheblich.

 

Einzelne Gewerke wachsen unterschiedlich

Der Umsatz mit Brandmeldetechnik – dem mit Abstand größten Gewerk der elektronischen Sicherheitstechnik, das zudem stark von der Baukonjunktur abhängig ist – stieg 2023 um 3,3 Prozent auf 2,51 Milliarden Euro. Die Sprachalarmanlagen legten um 2,3 Prozent auf einen Umsatz von 133 Millionen Euro zu.  

 

Eine überdurchschnittliche Entwicklung verzeichneten erneut die Videosysteme mit einem Umsatzplus von 5,9 Prozent auf 790 Millionen Euro. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und die Flexibilität der Videosicherheitstechniken in Kombination mit anderen Technologien sorgen für ein anhaltend hohes Wachstum. Auch Zutrittssteuerungssysteme haben sich im Markt mit einem Plus von 6,8 Prozent auf 485 Millionen Euro gut behauptet.

 

Das Wachstum bei den Überfall- und Einbruchmeldeanlagen fiel 2023 mit plus 1,0 Prozent auf 900 Millionen Euro wieder etwas schwächer aus. Hier zeige der Wegfall der KfW-Zuschüsse für den privaten Einbruchschutz Wirkung, obwohl die Anzahl der Wohnungs­einbrüche zuletzt wieder deutlich angezogen habe.

 

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen inklusive der Natürlichen Lüftung (RWA/NL) verzeich­neten einen knappen Anstieg auf 177 Millionen Euro. Hingegen haben die sonstigen Technologien wie Rufanlagen nach DIN VDE 0834, Fluchttürsysteme, Personenhilferuf sowie weitere Systeme und Komponenten mit insgesamt plus 5,8 Prozent deutlich zugelegt.

 

 

 

Über den BHE

Der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. ist mit über 1.200 angeschlossenen Unternehmen ein wichtiger Verband für Sicherheitstechnik. Dabei bildet eine starke Gemeinschaft fachkompetenter Personen und Firmen die Erfolgsgrundlage des BHE: Durch ihre aktive Mitarbeit in den BHE-Fachausschüssen und anderen Gremien sorgen die Mitgliedsunternehmen (etwa 78% Errichter, 20% Hersteller und 2% Planer) für schnelle Lösungen.

 

Der BHE ist Kommunikations- und Informationsplattform für alle, die sich mit Sicherheits­fragen beschäftigen. In diesem Sinne fördert er den Meinungsaustausch der Mitglieds­unternehmen untereinander und insbesondere mit Anwendern, Sicherheitsbeauftragten sowie anderen, für Sicherheitsfragen zuständigen Personen und Institutionen.

 

Ansprechpartnerin für die Presse:
Anke Sepp, Telefon: 06386 9214-11, E-Mail: a.sepp@bhe.de 

 

 

Über den ZVEI

Der ZVEI vertritt die gemeinsamen Interessen der Elektro- und Digitalindustrie und der zugehörigen Dienstleistungsunternehmen in Deutschland und auf internationaler Ebene. Der Verband zählt mehr als 1.100 Mitgliedsunternehmen, in der ZVEI-Gruppe arbeiten 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Die Branche beschäftigt etwa 900.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Inland (Stand: April 2024). Im Jahr 2023 lag ihr Umsatz bei rund 238 Milliarden Euro.

 

Die Elektro- und Digitalindustrie ist einer der innovativsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Ein Fünftel des Branchenumsatzes entfällt auf Produktneuheiten. Jede dritte Neuerung im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt erfährt hier ihren originären Anstoß. Fast ein Viertel aller F+E-Aufwendungen des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland kommt von der Elektro- und Digitalindustrie. Jährlich wendet die Branche rund 20 Milliarden Euro für F+E auf und mehr als sieben Milliarden Euro für Investitionen.

 

 

Ansprechpartnerin für die Presse:
Ingrid Pilgram, Telefon: 069 6302-259, E-Mail: ingrid.pilgram@zvei.org 

 

 

Diese Presseinformation sowie eine Grafik zur Umsatzentwicklung finden Sie im Internet unter www.bhe.de.

 

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